
Meditation
Der gegenwärtige Moment
Es geht um den jetzigen Augenblick, den gegenwärtigen Moment, in dem einfach nur alles „ist“.
Es geht nicht um „Erleuchtung“, andere Bewusstseinszustände oder überhaupt etwas anders haben zu wollen. Es geht nicht ums „wollen“, nicht um das „Ich“.
Ebenso geht es nicht um die eigene Befindlichkeit, unsere Gedanken und Gefühle, Begierde und Wünsche, Sorgen und Ängste, die sich alle zeigen während des Sitzens und was wir glauben, was uns ausmacht.
Auch nicht um unser persönliches „Dasein“.
Nur um den gegenwärtigen Moment.
Die Übung des stillen Sitzens
Ein Weg dorthin zu gelangen, ist mit Geduld und Disziplin „die Übung des Stillen Sitzens“; für 20, 30 oder 40 Minuten immer wieder zu praktizieren.
In einer aufrechten, würdevollen Körperhaltung.
Und alles was aufkommt in uns, was wir wahrnehmen in uns und außen, freundlich annehmen und sich nicht darin verstricken. Möglicherweise kann dann manches vorüberziehen, wie Wolken an einem Berg.
Aufrecht sitzen und nur dem Atem lauschen. Ihn ganz wach spüren mit all unseren Sinnesorganen. Seinen Rhythmus beobachten, seine Tiefe, seine Länge, Pausen und Wendungen.
Immer wieder den Fokus auf den Atem richten. Denn er ist das einzige Werkzeug, was uns zur Verfügung steht, zur inneren Ruhe zu gelangen.

Verbundenheit
Vielleicht kann sich ein „Einheitsgefühl“ einstellen – ganz überraschend und nicht erzwingbar. Ein Gefühl, dass wir eingebunden sind in das große Ganze und nicht getrennt; nicht getrennt durch ein „Ich“ (Dualität) oder einen „Willen“ und zu glauben, dieser entscheidet zu handeln.
Sondern ein ganz wunderbares Gefühl, dass wir mit allem verbunden sind und es nirgendwo ein Anfang und Ende gibt. Alles was uns ausmacht, ist ein Teil von allem und im stetigen Wandel ist: dem Urgrund allen Seins.
Klarheit im Geist und Ruhe im Körper
Und wenn nicht? Wenn wir dieses Gefühl, diesen Augenblick nicht erleben?
So spüren wir doch in der Meditation, wie Klarheit im Geist und Ruhe im Körper in uns einziehen kann, wie wohltuend das Sitzen sein kann. Und daraus können wir handeln, klar formulieren und unsere Gefühle benennen, Kraft schöpfen.
Uns selbst gegenüber freundlich und liebevoll zugewandt sein und gut für sich sorgen und allen anderen Lebewesen gegenüber mitfühlend und mitfreudig sein.
Dann gelingt es uns, das Leben mit Leichtigkeit und innerer Freiheit zu genießen, es annehmen zu können, so wie es ist, für immer mehr Augenblicke.